Nikolaus zu Gast im Effringer Reitverein
Ein abwechslungsreiches Programm lockte am vergangenen Samstag viele Pferdebegeisterte auf die Effringer Reitanlage. Dort fand nämlich das traditionelle Weihnachtsreiten des Reit- und Fahrverein Effringen statt. Schon seit vielen Jahren findet in der Vorweihnachtszeit eine solche Aufführung beim Effringer Reitverein statt – in diesem Jahr hatten die Reiter aber ein etwas anderes Programm als in den Vorjahren vorbereitet. Statt der klassischen Dressurquadrille wurde erstmals ein Pas de Deux zweier Dressurreiterinnen und eine Springquadrille vorgeführt. Das Pas de Deux – geritten von Kathrin Bauer und Bea-Lara Simmendinger – eröffnete das Programm. Nachdem die beiden zwei Pferde mit ähnlicher Größe und beinahe identischem Ausbildungsstand reiten, hatten die beiden Turnierreiterinnen sich im November entschlossen, eine Kür zu zweit für die Feier einzustudieren. Obwohl ihre Pferde Sunday Rose und Leondras mit ihren 6 beziehungsweise 5 Jahren noch nicht allzu erfahren sind, kamen sie mit der ungewohnten Atmosphäre in der Reithalle gut klar und die Reiterinnen konnten die selbst kreierte Choreographie auf L-/M-Niveau den Zuschauern passend zur Musik präsentieren.
Kathrin Bauer musste sich nicht nur diese Choreographie auswendig merken, sondern auch die nicht minder anspruchsvolle Choreographie, welcher der Springquadrille zugrunde lag. Denn auch bei dieser wirkte Kathrin Bauer mit. Gemeinsam mit ihren Vereinskolleginnen Annika Wenz, Jessica Deuble und Carina Weik begeisterte sie die zahlreich erschienenen Zuschauer mit einer Springvorführung, bei der nicht nur über die traditionellen Stangen, sondern auch über Strohballen gesprungen wurde. Die vier Pferde der Springquadrille – Running Creek, Catania, Everbay und Frizzelino – kannten diese eigentlich ungewohnten Hindernisse natürlich aus den Proben und ließen sich daher nicht davon irritieren.
Während Pas de Deux und Springquadrille das Können der Turnierreiter des Vereins demonstrierte, stand bei der „Reise nach Jerusalem zu Pferd“ der Spaß im Vordergrund. Anfangs 7 Reiter ritten dabei im schnellen Tempo im Kreis, bis die Musik stoppte. Blitzschnell sprangen dann alle Reiter von ihrem Pferd und versuchten einen der begehrten Stühle zu ergattern. Um den Unterhaltungsfaktor noch zu maximieren, mussten die Reiter dabei noch geschwind Kleidungsgegenstände aus einer Kiste holen und sich diese anlegen. Am Ende des Spiels sah man daher mit Warnweste, Skihelm und Nikolausmantel gleichzeitig bekleidete Reiter umhergaloppieren – freilich kein alltägliches Bild auf der Effringer Reitanlage! Thomas Braun bewies bei diesem Spiel seine hervorragende Fitness: Er sprang jeweils so schnell von Pferd Lapidar und rannte zu einem Stuhl, dass er am Ende als Sieger aus dem Spiel hervorging. Als Gentleman bot er aber den letzten Stuhl Eileen Link an, die es mit Pferd Running Creek ebenfalls bis in die letzte Runde geschafft hatte.
Das Team rund um Birgit Bäuerle aus Gültlingen zeigte, wie viel Spaß man bei der Arbeit nicht nur mit Pferden, sondern auch mit Hunden haben kann. Die Gültlinger hatten keine Mühen gescheut und einen bunten Parcours in der Halle aufgebaut. Zwei Hunde, ein Schimmel- und ein Scheckpony führten darin verschiedene Kunststücke vor. Die beiden Ponys legten sich sogar in der für sie fremden Umgebung auf Kommando ab, was für ein Pferd als Fluchttier alles andere als selbstverständlich ist. Das Vertrauen der beiden Ponys in ihre Bezugspersonen war so groß, dass sie sogar frei neben diesen hergaloppierten, über und durch Hindernisse gingen und auf kleinste Zeichen hin aus dem Galopp zum Halten kamen.
Für die kleinen Gäste kam der Höhepunkt der Weihnachtsfeier ganz zum Schluss: Der Besuch des Nikolauses! Dieser kam wie es sich für einen Besuch in einem Reitverein gehört natürlich mit einer Pferdekutsche herein gefahren. Jochen Reichstetter lenkte seinen noch jungen Rappen Nimro gekonnt, so dass der Nikolaus alias 1. Vorsitzender Jürgen Stickel sicher bei den Zuschauern ankam. Manche Kinder hatten für den Nikolaus auch einen Spruch oder ein Lied vorbereitet, welches sich dieser natürlich gerne anhörte. Dann gab es für jedes Kind ein kleines Geschenk. Mit lautem Ho-Ho-Ho und klirrenden Glocken an Nimros Gespann fuhr der Nikolaus anschließend wieder von dannen. Bei Glühwein und Punsch verweilten Vereinsmitglieder und Gäste noch eine Weile auf der Tribüne, während die beschenkten Kinder schon ihre Geschenke vom Nikolaus inspizierten.
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